Zahlreiche Akteurinnen und Akteure in Politik, Verbänden und bei den Kostenträgern setzen sich für die Aufklärung von Bevölkerung und Pflegeeinrichtungen zum Umgang mit hohen Temperaturen ein, fördern die Untersuchung der Klimagesundheit in Modellprojekten und Studien und entwickeln Konzepte für optimale Hitzeschutzmaßnahmen in der stationären und ambulanten Pflege. 

  • Entwicklung eines Nationalen Hitzeplans: Bundesgesundheitsminister Prof. Dr. Karl Lauterbach hat Ende Juni zu einem Auftaktgespräch über einen nationalen Hitzeplan eingeladen. Teilgenommen haben Vertreterinnen und Vertreter aus der Pflege, der Ärzteschaft, der Kommunen sowie Expertinnen und Experten aus Praxis und Wissenschaft (z.B. DWD). Grundlage dafür ist ein Impulspapier. Ziel ist, Warnung und Reaktion bei Hitzewellen zu verbessern. Der Bundesgesundheitsminister will dafür Pflegeheimen, Kommunen, Krankenhäusern konkrete Konzepte zur Verfügung stellen. Ähnlich wie in Frankreich sollen je nach Außentemperatur die Maßnahmen gestaffelt werden. Das „könnte perspektivisch Grundlage für das Auslösen von Interventionskaskaden sein“, heißt es in dem Papier. Mehr erfahren 

  • Neuer Sachstandsbericht „Klimawandel und Gesundheit“ veröffentlicht: Der Zugang zu soliden und aktuellen Informationen rund um das Thema Klimagesundheit ist für eine evidenzbasierte Politik und Praxis sowie die Identifizierung von Forschungslücken unerlässlich. Unter Federführung des Robert Koch-Instituts (RKI) ist Anfang Juni der erste Teil (Schwerpunkt Infektionskrankheiten) des neuen Sachstandsberichts „Klimawandel und Gesundheit“ erschienen. Er gibt einen Überblick zu den gesundheitlichen Folgen durch den Klimawandel und Möglichkeiten, ihnen entgegenzutreten. Zum Thema Hitze wird eine Veröffentlichung im September folgen. Die Koordination der Publikation mit mehr als 90 Autorinnen und Autoren aus etwa 30 nationalen Behörden und Institutionen erfolgt im Rahmen des Projekts "KlimGesundAkt", das durch das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) gefördert wird.

  • Anpassung der stationären Langzeitpflege an extreme Hitze: Gerade ältere Personen, Menschen mit chronischen Erkrankungen und/oder einem Pflegebedarf sind besonders von hitzebedingten Gesundheitsrisiken betroffen. Aber auch Mitarbeitende im Pflegebereich leiden unter den herausfordernden Bedingungen. Vor diesem Hintergrund wurde 2023 das Projekt "Hitzeresiliente und Gesundheitsfördernde Lebens- und Arbeitsbedingungen in der stationären Pflege (HIGELA)" gestartet, das vom BKK Dachverband gefördert und gemeinsam von der Deutschen Allianz Klimawandel und Gesundheit und dem AWO Bundesverband geleitet wird. Kerninhalt ist die Anpassung der stationären Langzeitpflege an die zunehmenden Herausforderungen extremer Hitzeperioden. Ein Fachartikel fasst die Aktivitäten des Projekts zusammen. 

  • Gesundheit trotz Klimaveränderungen stärken: Welche Rolle Prävention und Gesundheitsförderung für die Klimagesundheit spielen, untersucht das Projekt "Ansätze für eine klimagesunde Settingprävention" (KliGeS) des Verbands der Privaten Krankenversicherung (PKV). Das Projekt soll Wege aufzeigen, wie in Kommunen, Kitas und Schulen, Tagesstätten und Pflegeeinrichtungen Risikominderungsstrategien oder Good Practice-Beispiele für Klimagesundheit entwickelt werden. Im Dialog mit Wissenschaft und Praxis soll dann untersucht werden, wie solche Ansätze systematisiert und verbreitet werden können. Im Interview mit Projektleiter Prof. Dr. Raimund Geene wird das Projekt beim PKV vorgestellt. 

  • Nächste Förderrunde für mehr Resilienz in sozialen Einrichtungen: Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz fördert gezielt Klimaanpassungsmaßnahmen in sozialen Einrichtungen. Die Förderung richtet sich an Kindertagesstätten, Krankenhäuser oder Alten- und Pflegeheime, in denen vulnerable Personen betreut werden, die in besonderem Maße unter den Folgen der Klimakrise leiden. Die bereits seit 2020 laufende Förderung wurde Ende April 2023 auf Grundlage einer neu gefassten Förderrichtlinie verstetigt und weiterentwickelt. Gefördert werden Modellvorhaben, die geeignet sind, soziale Einrichtungen klimaresilient zu gestalten und zur Nachahmung anregen. Damit soll sich der weiträumig erforderliche Umbau der sozialen Einrichtungen in Deutschland an guten Beispielen und nachhaltigen Lösungen orientieren. Noch bis zum 15. August läuft die Antragsphase für gemeinnützige oder öffentlich-rechtlich organisierte soziale Einrichtungen und deren Trägerschaften. Im Fokus stehen dieses Mal Projekte, die Klimaanpassung und -vorsorge, natürlichen Klimaschutz und den Schutz der Natur gemeinsam voranbringen. Am 25. Juli von 14-15:30 Uhr veranstaltet der Projektträger "Zukunft – Umwelt – Gesellschaft (ZUG)"  ein Web-Seminar dazu.  mehr zur Förderung beim BMUV erfahren  & mehr zur Förderrichtlinie beim ZUG erfahren

  • Bundesweite Allianz zu Klimawandel und Gesundheit: In der Folge des Klimawandels kommt es zu mehr heißen Tagen mit Temperaturen über 30 Grad Celsius und längeren und intensiveren Hitzeperioden – auch in Deutschland. Vor diesem Hintergrund hat am 14. Juni ein von der Bundesärztekammer und der Deutschen Allianz Klimawandel und Gesundheit (KLUG) e.V. initiierter bundesweiter Hitzeaktionstag mit einer Vielzahl von Veranstaltungen und Fachsymposien auf die notwendige Vorsorge für extreme Hitzeereignisse aufmerksam aufmerksam gemacht. KLUG informiert aber auch darüber hinaus umfassend zum Thema Hitzeschutz mit vielen Infomaterialien. Mehr erfahren

     

Wie sich Pflegepersonal langfristig auf Hitze vorbereiten kann

Hier finden Sie Handlungsempfehlungen für Pflegeeinrichtungen, um sich langfristig auf das Thema Hitzeschütz vorzubereiten. 

Was bei großer Hitze wichtig ist

Wir haben sechs konkrete Tipps zusammengestellt, die im Umgang mit hohen Temperaturen in Pflegeeinrichtungen helfen können.

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