Hinweis: Die hier veröffentlichten Beiträge geben die Sichtweise der jeweiligen Absender wieder und nicht die fachliche oder juristische Position des Bundesministeriums für Gesundheit.

„Durch die Zentrale Einsatzplanung können sich die Pflegekräfte auf ihre Pflegearbeit konzentrieren“ – Nicole O.

„Wir haben eine Verwaltungskraft eingestellt, die sich nur um den Dienstplan kümmert: eine Stabsstelle. Sie erstellt den Dienstplan mit einer Dienstplancheckliste, die auf einer monatlichen Evaluierung der Verfügbarkeiten und Vorlieben der Mitarbeitenden basiert. Zudem plant sie ein bis zwei Stand-by-Dienste monatlich ein, was den Pflegekräften wiederum garantiert, dass sie an ihren freien Tagen nicht zum Dienst gerufen werden. Der Vorteil einer pflegefremden Person ist, dass sie neutral die Dienste unter Berücksichtigung individueller Bedürfnisse – wie beispielsweise zeitliche Vorgaben von Alleinerziehenden – einteilen kann. Die Führungskräfte sind von dieser administrativen Tätigkeit befreit und haben mehr Zeit für ihre eigentliche Pflegearbeit. Anfänglicher Widerstand, die Dienstplanmanagement-Aufgaben abzugeben, hat sich schnell gelegt, sobald alle erkannt haben, dass sie ihre Zeit besser für die Versorgung ihrer Patientinnen und Patienten nutzen können. Es lohnt sich auch betriebswirtschaftlich: Der Rückgang der Ausfallmeldungen und der Gewinn an Pflegefachstunden gleichen die Kosten der zusätzlichen Anstellung aus. Mittlerweile haben deutschlandweit mehr als 25 Einrichtungen eine Zentrale Einsatzplanung eingerichtet.“

Nicole ist Qualitätsmanagerin in einer stationären Langzeitpflege. Das Modell ist erfahrungsgemäß mit einer Vollzeitstelle für bis zu 160 Mitarbeitende realisierbar.

„Ein zusätzliches Stundenkonto dokumentiert kurzfristig übernommene Schichten“ – Kai K.

„Im Oktober starten wir ein neues Projekt zum Dienstplanmanagement: Schichten, die Mitarbeitende kurzfristig zusätzlich übernommen haben, werden auf einem extra Stundenkonto dokumentiert. Diese Stunden können für die Pflegekräfte als freie Tage direkt im folgenden Dienstplan oder späteren Monaten eingeplant werden. Bis zu drei Tage können sie monatlich damit beantragen. Mit dieser neuen Dokumentation möchten wir sichtbar machen, wer tatsächlich wie viele Stunden einspringt – zur Steuerung, aber auch zur Wahrnehmung der geleisteten Arbeit. Für die Pflegekräfte ist es zudem auch wichtig, ihre Freizeit verlässlich zu gestalten. Das erhoffen wir uns von diesem Projekt. Spannend wird es allerdings, wie wir diese freien Tage garantieren können.“

Kai ist Geschäftsführer einer Sozialstation. Das Dienstplan-Modell gilt für 80 Mitarbeitende.

„Es braucht eine durchdachte Jahresfehlzeitenplanung“ – Linda G.

„Ein Instrument bildet für mich die Basis, um überhaupt einen guten Dienstplan schreiben zu können: eine gut durchdachte, ausgewogene und faire Jahresfehlzeitenplanung. Dabei geht es mir um drei Ziele:

  • Mitarbeitende, die Urlaub machen, sollen wirklich frei haben.
  • Patientinnen und Patienten müssen gut versorgt sein, im Februar genauso wie im August.
  • Die arbeitenden Pflegekräfte sollen im vorgegebenen Zeitrahmen arbeiten und nicht übermäßig mehr. 

Im Oktober berechne ich, wie viele Mitarbeitende im folgenden Jahr in jedem Monat Urlaub nehmen können. Die Stationsleitungen fragen die Urlaubswünsche der Teams ab und erstellen den Urlaubsplan unter Berücksichtigung der Wunschzeiten und meiner Berechnung. Wenn zu viele gleichzeitig Urlaub nehmen möchten, wird das im Team besprochen und sich gemeinsam auf einen Kompromiss geeinigt. Der Ansatz setzt voraus, dass sich die Teammitglieder zurücknehmen, aber die Pflegekräfte wissen auch, dass sie sicher ihren Urlaub nehmen können und ihre Patientinnen und Patienten gut versorgt werden.“

Linda ist seit 20 Jahren Pflegedienstleitung und seit acht Jahren in der aktuellen Klinik.  Das Dienstplan-Modell gilt für rund 70 Mitarbeitende.

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