Im vom Bundesministerium für Gesundheit geförderten Projekt „Selbstbestimmtes Leben im Pflegeheim (SeLeP)“ wurden Voraussetzungen, Möglichkeiten und Grenzen der Herstellung von Würde und Selbstbestimmung im Pflegealltag untersucht. Daraus entstand eine Schulung samt Schulungstool CareIna. Um die in den Pflegeeinrichtungen lebenden oder arbeitenden Personen und alle weiteren in- und extern beteiligten Personen bei der Durchführung der SeLeP-Schulungen zu unterstützen, wurden hilfreiche Schulungsmaterialien entwickelt. In einem weiteren Schritt entstand eine spezielle Train-the-Trainer-Schulung.
Dieses Training vermittelt die Inhalte, die Potenziale und Systematik des Konzeptes SeLeP. Die Teilnehmenden werden begleitet und lernen, das Konzept SeLeP zukünftig eigenständig als Trainerin oder Trainer in den Einrichtungen anzuwenden, zu vermitteln und zu etablieren.
Neue Kurse starten
Nach einem ersten Durchgang Train-the-Trainer-Schulungen mit 15 Teilnehmenden 2023/2024 starten im März 2025 weitere Durchgänge, zu denen man sich anmelden kann.
Angesprochen sind insbesondere Beschäftigte in Schlüsselpositionen von Pflegeeinrichtungen wie zum Beispiel Stabsstellen für Personal-/ Organisationsentwicklung oder Praxisanleiterinnen und Praxisanleiter. Aber auch andere Personen, die die SeLeP-Schulung in ihren Einrichtungen durchführen möchten, sind eingeladen, an dem Training teilzunehmen. Aus den Erfahrungen der vergangenen Train-the-Trainer-Schulung empfehlen die Veranstalter, Tandems aus einer Einrichtung an der Schulung teilnehmen zu lassen, die gemeinsam die Schulung durchlaufen und den Implementierungsprozess in der eigenen Organisation als Trainerinnen oder Trainer gemeinsam erarbeiten und durchführen.
Das Projekt SeLeP wird vom Bundesministerium für Gesundheit gefördert und ist für die Teilnehmenden kostenfrei. Die Schulung startet mit einem 1,5-tägigen Präsenz-Training in Räumlichkeiten des Bundesministeriums für Gesundheit in Berlin. Die Teilnehmenden lernen konkret das SeLeP-Schulungstool CareIna sowie die Methoden kennen, die dem Konzept zu Grunde liegen. Dem Training schließt sich für die Teilnehmenden die praktische, eigenständige Umsetzung und Adaption der Schulung in der eigenen Einrichtung an. Die Schulung endet mit einer gemeinsamen (Online-)Abschlussreflexion. Während der gesamten Durchführungszeit stehen die Projektleiterinnen Prof. Stefanie Hiestand und ihre Mitarbeiterin Sarah Kaiser von der Pädagogischen Hochschule Freiburg den Teilnehmenden mit Rat und Tat zur Seite.
Anmeldung:
per E-Mail unter 422@bmg.bund.de (die Plätze sind begrenzt)
Eine nachhaltige Organisationsentwicklung, die Werte schafft
Übergeordnetes Ziel einer SeLeP-Schulung ist es, das alltägliche Miteinander in Pflegeeinrichtungen proaktiv und gemeinsam zu gestalten. Die Schulung kann durch ihren niedrigschwelligen Zugang einen wichtigen kulturellen Prozess initiieren, der das verständnisvolle Miteinander befördert, variiert oder erweitert. Damit entsteht ein direkter Einfluss auf die Lebensqualität von Bewohnerinnen und Bewohnern und gleichermaßen auf die Arbeits- und Beteiligungsbedingungen aller Eingebundenen. Ein Gewinn für alle beteiligten Akteure und mit erheblichen positiven Effekten, die gerade auch vor dem Hintergrund von Fachkräftesicherung und der Reduzierung von Arbeitsbelastungen von zentraler Bedeutung sind.
Mitarbeitende in Pflegeeinrichtungen können durch die Train-the-Trainer-Schulung darüber hinaus wertvolle Impulse erfahren, indem sie nicht nur neue Aspekte zum Thema Würde und Selbstbestimmung reflektieren, sondern auch neue Trainingsansätze lernen z. B. zum Umgang mit Veränderungs- und Lernwiderstand, zum kollaborativen Lernen und zur Verknüpfung von Kompetenz- und Organisationsentwicklung.