Weil's auf sie ankommt

„Was mich beeindruckt:
Dass der Teamgeist gefestigt wurde“

Zwickaus Oberbürgermeisterin Constance Arndt lud im April 2021 Pflegefachkräfte ihrer Stadt zum Gespräch. Wir haben Constance Arndt nach ihrem Treffen befragt. Und eine Pflegedienstleiterin berichtet, wie sie den Austausch erlebt hat.

Sie haben die Zwickauer Pflegefachkräfte zu einem Erfahrungsaustausch eingeladen. Was wollten Sie von ihnen erfahren?

Durch unseren Corona-Krisenstab habe ich einen guten Überblick über Corona-Fälle in den Einrichtungen. Unabhängig davon wollte ich gern den direkten Kontakt suchen und wissen, wie es den Menschen in den Einrichtungen mit der aktuellen Situation geht – den Leiterinnen und Leitern, den Pflegefachkräften und auch den Bewohnern. Außerdem war es mir wichtig ein Feedback zu bekommen, was ich als Oberbürgermeisterin oder wir als Stadtverwaltung konkret tun können, um die Pflegeheime und Pflegedienste vor Ort in ihrer wertvollen Arbeit zu unterstützen. Mein Eindruck ist, dass unsere Gesprächsinitiative zur Aktion „Weil’s auf Sie ankommt!“ den passenden Rahmen gegeben hat, die individuellen Herausforderungen der Pflege vor Ort offen zu benennen und individuelle Lösungen zu diskutieren. Dieses Angebot wollen wir künftig, auch im Kontext weiterer Möglichkeiten der betrieblichen Förderung und Unterstützung, fortsetzen.

Wie nehmen Sie selbst den Alltag von Pflegekräften wahr?

Pflegekräfte haben einen unheimlich wichtigen, sinnvollen Beruf und dabei ein hohes Arbeitspensum zu bewältigen. Eine Teilnehmerin in der Gesprächsrunde drückte es so aus: „Es wird viel verlangt, aber man bekommt auch viel zurück“. Durch die Pandemie wird der Alltag noch herausfordernder, denn zusätzliche Hygienemaßnahmen und Dokumentationspflichten nehmen Zeit in Anspruch. Arbeit und Familie in Einklang zu bringen, ist nicht einfach.

Welche Anregungen für Zwickau nehmen Sie aus Ihrem Treffen mit?

Was mich besonders beeindruckt und gefreut hat, war die Erkenntnis, dass der Teamgeist in den Einrichtungen durch die schwierige Zeit gefestigt wurde und dass das Engagement der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter durch die Einrichtungsleiter wirklich anerkannt und geschätzt wird. Der Austausch war für alle Beteiligten eine gute Erfahrung, so dass wir uns in einem halben Jahr wieder zum Netzwerken treffen wollen – dann hoffentlich live und dem Ende der Pandemie ein gutes Stück näher.

„Man ist nicht allein!“

„Der Erfahrungsaustausch mit der Oberbürgermeisterin hat mir ein positives Gefühl gegeben. Wir Pflegekräfte haben im Gespräch festgestellt, dass die aktuellen Erfahrungen sich ähneln. Und es gibt gute und weniger gute Erfahrungen. Was am Austausch so besonders wichtig war: Ich habe gesehen, man ist nicht allein. Und ich fühle mich ernst genommen. Ich freue mich über das Interesse und wünsche mir, dass es mit der Zusammenarbeit so konstruktiv weitergeht. So, wie im Zitat von Henry Ford: Zusammenkommen ist ein Beginn, Zusammenbleiben ist ein Fortschritt, Zusammenarbeiten ist ein Erfolg.

Nicole Hermann, Inhaberin ambulanter Pflegedienst Nicole Hermann GmbH, Zwickau