Weil's auf Sie ankommt!

„Wir wussten, wir haben
ihnen gutgetan!“

Friseurmeisterin Myriam Ehrstein aus Gerolsheim hat vor dem aktuellen Corona-Lockdown Pflegekräften kostenlose Haarschnitte angeboten. Und auch nach der Wiedereröffnung soll es weitergehen. Damit beteiligt sie sich an den Helfenden Händen – darauf aufmerksam gemacht hat sie ihre Hebamme, Mitglied im Pflegenetzwerk Deutschland.

Frau Ehrstein, was hat Sie davon überzeugt, bei den „Helfenden Händen“ mitzumachen und Pflegekräfte mit Ihrem Angebot zu unterstützen?

Wir haben mehrere Kundinnen und Kunden, die im Pflegebereich arbeiten. Da erfährt man schon, was Pflegekräfte im Moment mitmachen. Man merkt einfach die Anspannung und manchmal sieht man sie auch. Deshalb wollten wir einfach etwas zurückgeben. Viele übersehen ja, dass Menschen, die in der Pflege arbeiten, auch Familie haben, vielleicht sogar zu Hause auch jemanden pflegen müssen. Für die ist das dann das Komplettpaket, die Arbeit, die Sorge, sich anzustecken oder in Quarantäne zu müssen. Ich denke, in dieser Krise sieht man wirklich, wer hilft. Und genau das wollen wir auch.

Ihre Hebamme hat Ihnen von der Aktion berichtet. Wie informieren Sie jetzt Pflegekräfte in Ihrer Region über Ihr Angebot? Und wie wird es bisher angenommen?

Unser Salon hat einen Instagram-Kanal, der von einer Mitarbeiterin gepflegt wird. Sie hat unser Angebot dort gepostet und auch Termine vereinbart. Außerdem haben wir einen Pinnwand-Aushang in der Klinik unserer Nachbarstadt Frankenthal gemacht. Bis zum aktuellen Lockdown hatten wir schon mehrere Termine. Die Kundinnen und Kunden waren dankbar oder gerührt und zum Teil überrascht, dass sie tatsächlich nicht für ihren Haarschnitt bezahlen sollten. Und wir wussten: Wir haben ihnen gutgetan.

Auch Ihre Branche wird von Corona ziemlich durchgeschüttelt. Dennoch engagieren Sie sich mit Zeit und Tatkraft für Pflegekräfte. Warum ist es Ihnen persönlich wichtig, sich für die Pflege einzusetzen?

Weil ich daran denke, wie es ist, wenn man selbst mal Hilfe braucht. Die Gesundheit, das ist das Ultimative. Alles hängt an der Gesundheit. Was wäre, wenn das niemand mehr macht? Wenn wir keine Pflegekräfte haben, dann haben wir alle ein Problem. Mir ist wichtig, dass das funktioniert. Da wir die Themen unserer Kundinnen und Kunden aus dem Pflegebereich ein wenig kennen, haben wir auch vorher schon versucht, ihnen unsere Wertschätzung zu zeigen: Flexibilität bei den Terminen, auch mal nach Feierabend oder am Wochenende. Aber auch privat, indem wir uns an die Regeln halten, die Masken tragen und so versuchen, die Situation zu entspannen und die Menschen zu entlasten. Damit die Intensivstationen nicht zu voll werden, nur weil wir uns nicht daran gehalten haben. Unser Salon-Angebot läuft nach dem Lockdown weiter, auch wenn dann alle Kundinnen und Kunden auf einmal kommen sollten. Dann gibt es eben mal ein paar Überstunden.

Sie bieten im Rahmen der „Helfenden Hände“ besondere Unterstützungsleistungen für Pflegekräfte in der Corona-Pandemie an? Gerne erzählen wir auch Ihre Geschichte. Schreiben Sie uns eine E-Mail!