
Ein Geschwisterkind mit Behinderung oder demenzerkrankte Großeltern – häufig kümmern sich auch Kinder und Jugendliche um erkrankte oder pflegebedürftige Familienmitglieder. Und das kann für junge Pflegende eine besondere Belastung darstellen. Das Projekt „Pausentaste“ bietet Unterstützung und Beratung.
In Deutschland leben ca. 500.000 junge Menschen, die ein Familienmitglied pflegen – neben Schule, Ausbildung und Studium. Gefühle von Stress über Trauer bis hin zu Einsamkeit sind dabei die häufige Folge. In dieser Situation sollten Betroffene wissen, dass sie nicht alleine sind und wo sie Hilfe bekommen. Eine Anlaufstelle ist das Portal „Pausentaste“ – auch für Fachkräfte wie Lehrerinnen und Lehrer oder Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter.
Was ist die „Pausentaste“?
„Wer anderen hilft, braucht manchmal selber Hilfe.“ – Unter diesem Motto hat das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend 2018 das Projekt „Pausentaste“ ins Leben gerufen. Speziell das Internetportal www.pausentaste.de soll ein Raum sein, in dem betroffene Kinder und Jugendliche auf Verständnis stoßen und zahlreiche Unterstützungsangebote vorfinden.
Was sind die Ziele?
Auf dem Internetportal der „Pausentaste“ sollen betroffene Kinder und Jugendliche die Hilfe finden, die sie brauchen. Dazu gehören zahlreiche Beratungs- und Unterstützungsangebote. Vor allem aber sollen sie merken, dass sie nicht alleine sind. Um mehr Aufmerksamkeit und Bewusstsein für die Zielgruppe zu schaffen, bietet ein gesonderter Bereich Informationen und Vernetzungsmöglichkeiten für Expertinnen und Experten aus dem Bildungs- und Pflegebereich an.
Wie unterstützt das Projekt konkret?
Ob in Interviews oder als Graphic Novel – das Internetportal der „Pausentaste“ stellt Geschichten und Erfahrungsberichte von pflegenden Kindern und Jugendlichen vor. Die Botschaft für alle Betroffenen: Eure Gedanken und Ängste sind ganz normal. Anderen geht es ähnlich wie euch. Das Thema soll enttabuisiert werden.
Außerdem finden Betroffene und Fachkräfte zahlreiche Hinweise auf Informationsmaterialien und Beratungsangebote. So können sich Kinder und Jugendliche mit Pflegeverantwortung zum Beispiel an die Nummer gegen Kummer wenden, wenn sie mit ausgebildeten Beraterinnen und Beratern sprechen möchten – im Chat oder per Telefon und, wenn gewünscht, natürlich anonym. Eine interaktive Karte zeigt ebenfalls Beratungsmöglichkeiten und Austauschformate mit anderen jungen Pflegenden vor Ort auf.
Weitere Informationen finden Sie auf der Website www.pausentaste.de.
Das vom Bundesministerium für Gesundheit geförderte Projekt "Die Situation von Kindern und Jugendlichen als pflegende Angehörige" der Universität Witten/Herdecke hat sich mit der Thematik intensiv auseinandergesetzt. Alle Erkenntnisse wurden in einem Abschlussbericht zusammengefasst.