Abbildung einer Person mit Virtual-Reality-Brille, umgeben von abstrakten Darstellungen von Technologie, darunter Schaltkreismuster und Mikrochips. Der Hintergrund zeigt Verbindungspunkte und -linien in Orange und Lila.

Das Projekt „PflegeDigital 2.0“ entwickelt und evaluiert eine praktisch einsetzbare, mehrsprachige und digitale, modulare Lösung zum interaktiven Erlernen praxis¬- und prüfungsrelevanter, pflegerischer Handlungsprozesse. Unterstützend kommt beim Training solcher Prozesse auch Virtuelle Realität zum Einsatz.

„Pflegeprozesse wie das Wechseln eines Verbandes, der Umgang mit Atemtrainern usw. sind in der Regel sehr standardisiert und jede/r in der Pflegeausbildung muss diese Prozesse lernen“, erklärt Prof. Jan Neuhöfer, Professor für virtuelle Systeme und Computergrafik an der HAW Hamburg und Projektleiter von „PflegeDigital 2.0“. „Daher war das Ziel, die Lernmodule so zu entwickeln, dass sie sich in die generalistische Pflegeausbildung und die entsprechenden Rahmenlehrpläne einfügen und übergreifend genutzt werden können.“ 

Die Module können sowohl vorbereitend als auch begleitend zum Präsensunterricht zum Einsatz kommen. Sie sind für Auszubildende, Lernende aber auch Studierende mit und ohne Migrationshintergrund in der Pflegehelferausbildung und der berufsfachschulischen und akademischen Pflegeausbildung geeignet. Ebenso sind sie aber auch für Pflegekräfte ideal, die ihre im Ausland erworbenen Examina anerkennen lassen möchten. 

Im Hinblick auf die Fachkräftegewinnung im In- und Ausland entsteht so ein effektives Selbstlern-Werkzeug. Es hilft dabei, wichtige Abläufe und Fachbegriffe orts- und zeitunabhängig zu verinnerlichen. Außerdem können Pflegeeinrichtungen und ambulante Pflegedienste die Module nutzen, um neue Teammitglieder mit und ohne Migrationshintergrund bei ihrer Einarbeitung zu unterstützen. 

Alle Infos zum Projekt gibt es auch hierhttps://pflegenetzwerk-deutschland.de/thema-pflegedigital20

  
So funktionierts:
In einem Pilotprojekt 2019 wurde zunächst ein interaktives Lernmodul zum Thema „Aseptischer Wundverband“ erarbeitet und mit Probanden getestet. Jan Neuhöfer: „Für die praktische Auswertung und Anwendung kooperieren wir mit der Knappschaft Kliniken GmbH. Jedes Modul wird dabei von durchschnittlich 15 Personen getestet und evaluiert.“ 

Heute stehen bereits 22 interaktive Lernmodule zur Verfügung. In ihnen werden 26 grundlegende, pflegerische Handlungsprozesse detailliert vorgestellt und von professionellen Sprecherinnen und Sprechern erläutert. Zu jedem Zeitpunkt ist ein Wechsel der Sprache von Deutsch zu Englisch, Spanisch, Portugiesisch oder Vietnamesisch möglich. „Wir haben uns bei den Sprachen an den aktuellen Bedarfen und der Herkunft vieler Pflegekräfte mit Migrationshintergrund orientiert“, so Jan Neuhöfer.

Optionale Trainingssequenzen in Virtueller Realität sorgen für eine besonders realitätsnahe Lernerfahrung. „Die Virtuelle Realität ist eine sinnvolle Erweiterung, wenn es zum Beispiel um das Trainieren bestimmter Handgriffe und Abläufe geht“, erklärt Prof. Neuhöfer. Am Ende eines jeden Moduls hilft ein Quiz, den Lernerfolg sicherzustellen. Darüber hinaus erlauben interaktive Schaltflächen einen direkten Zugang zu thematisch passenden Dokumenten und Ressourcen im Internet. Außerdem ist eine Verwendung der Module in allen gängigen Learning Management Systemen gewährleistet. 
 

 

Jetzt kostenlos ausprobieren

Die im Rahmen des Projekts entwickelten digitalen Lernmodule können ab sofort kostenfrei genutzt und ausprobiert werden. Dafür können sich Interessierte für die Demoversion anmelden!

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