Christine Vogler, Präsidentin des Deutschen Pflegerates, zeigte sich in ihrer Eröffnungsrede stolz über die Entwicklung der Veranstaltung: Erstmals war sie schon Tage vorher ausverkauft. So viele Menschen wie noch nie aus der Pflege strömten in den hub27 der Messe Berlin.
Unter dem Motto „Pflege zeigt Haltung“ fand der elfte Deutsche Pflegetag am 7. und 8. November in Berlin statt. Die Branche machte sich stark für ein Bekenntnis zur weltoffenen Gesellschaft, in der Menschen uneingeschränkt pflegerische Versorgung erhalten. „Wenn politische Haltungen die Würde des Einzelnen verletzen und das Gesetz nicht mehr für alle gleich gelten soll, dann distanzieren wir uns als Pflegende den Menschen, die diese Gedanken und Werte in die Gesellschaft transportieren wollen“, sagte Christine Vogler in ihrer Eröffnungsrede.
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach war auch in diesem Jahr Schirmherr des Deutschen Pflegetages und zeigte sich – trotz der einen Tag zuvor zerbrochenen Koalition – kämpferisch für die Pflegenden: „Pflege kann mehr, als sie in Deutschland darf", darin seien sich alle demokratischen Parteien einig. Es mache keinen Sinn, dass Ärzte Dinge anleiten würden, die sie selbst gar nicht könnten, und Pflegekräfte nur aus Hierarchiegründen diese Aufgaben nicht eigenständig ausführen dürften. Deshalb sei er zuversichtlich, dass die von ihm angestoßenen Gesetzesreformen trotz Koalitionsbruch eine politische Mehrheit finden.
Im Bild: v. l. Jürgen Graalmann, Gastgeber und Veranstalter des DPT mit Bundesminister für Gesundheit Prof. Karl Lauterbach und Gastgeberin Präsidentin des Deutschen Pflegerates Christine Vogler.
Die hohe gesellschaftliche Verantwortung und Relevanz der Profession Pflege stand während der zwei Kongresstage im Mittelpunkt vieler Diskussionsrunden, Reden und Symposien: Sie wurde auch bei der Verleihung des Deutschen Pflegepreises deutlich. Die seit 1999 verliehene Auszeichnung würdigt herausragende Persönlichkeiten und Projekte, die sich für eine noch bessere Pflege engagieren und die Zukunft der Profession aktiv mitgestalten.
Im Rahmen der Eröffnungsveranstaltung des DPT 2024 wurde feierlich der Deutsche Pflegepreis des Deutschen Pflegerats e.V. für besondere Verdienste in der Pflegewissenschaft an Dr. Peter Nydahl verliehen. Der ausgebildete Gesundheits- und Krankenpfleger hat sich in seiner Berufskarriere zum Weiterbildungsleiter für Basale Stimulation in der Pflege fortgebildet und ist inzwischen ein allseits geschätzter Pflegeexperte für Menschen im Wachkoma.
Im Bild: Dr. Peter Nydahl
Am Abend des 7. November richtete sich das Scheinwerferlicht dann auf die Preisträgerinnen und Preisträger der Kategorien „Guter Arbeitsplatz“, gestiftet von der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW), und „Vielfalt und Respekt“, gestiftet von der Korian Stiftung für Pflege und würdevolles Altern. Dabei standen vor allem die Themen Mitarbeitenden-Gesundheit in der Altenpflege, Inklusion und Diversität im Mittelpunkt der Gewinner-Projekte.
Erstmals war auch das Pflegenetzwerk Deutschland mit zwei Veranstaltungen vor Ort: Unter dem Motto „Weil Wissen verbindet“ wurde am 7. November im ersten Praxisdialog vor Ort über die Rolle von Vernetzung diskutiert. In einem Symposium zu Selbstbestimmung in der Pflege ging es um Ergebnisse aus einem Forschungsprojekt und die Frage, wie sich das wertschätzende Miteinander im Pflegealltag am besten mit allen Beteiligten im Pflegeheim umsetzen lässt.
Bildnachweis: Deutscher Pflegetag, Jan Pauls
Wir haben die Diskussionen und Vorträge unserer Veranstaltungen vom 7. November 2024 für Sie filmisch zusammengefasst.