Illustration: Frau mit Stethoskop unter einem Regenschirm

Medikation, Wundversorgung und Körperpflege – das sind nur einige Bereiche, in denen Pflegebedürftige gesundheitlichen Risiken ausgesetzt sein können. Aufgabe der Pflege ist es, diese bestmöglich zu reduzieren. Das erhöht nicht nur den Gesundheitsschutz für die Pflegebedürftigen, sondern verhindert auch mögliche Frustration und Schuldgefühle bei Pflegekräften. Umso wichtiger ist es, eine gute Sicherheitskultur zu etablieren. Katrin Havers, Projektleiterin im „Zentrum für Qualität in der Pflege (ZQP)“, weiß, wie das gelingen kann:

  • Gemeinsam handeln: Für eine starke Sicherheitskultur kommt es auf alle an. Die Führungskräfte geben die Rahmenbedingungen vor, die Pflegekräfte tragen das in ihrer täglichen Arbeit weiter. Es ist wichtig, darauf zu achten, dass alle mitmachen wollen und können.
  • Wissen fördern: Die Sicherheitskultur zu stärken, ist ein fortlaufender Prozess. Er ist nicht von heute auf morgen umsetzbar. Dazu gehört auch, dass Pflegekräfte in Schulungen immer wieder die Möglichkeit haben, ihre persönlichen Einstellungen zur Sicherheit zu hinterfragen, Fehlerpotenziale zu reflektieren und ihr Fachwissen zu vertiefen.
  • Orientierung geben: Nur wer die Grundvoraussetzungen für eine starke Sicherheitskultur kennt, kann auch entsprechend handeln. Deswegen sollten alle Mitarbeitenden gemeinsam Werte etablieren und Normen definieren. Dabei kann es zum Beispiel helfen, Entscheidungshilfen für komplexe Situationen zu erstellen oder kritische Ereignisse zu besprechen, um daraus zu lernen und sie zukünftig zu vermeiden.
  • Ressourcen stärken: Pflegekräfte können auch im Bereich Sicherheit viel voneinander lernen und sich aktiv in den Betrieb einbringen. Führungskräfte sollten deswegen die Motivation ihrer Pflegekräfte fördern, an Strukturen und Prozessen mitzuarbeiten und Veränderungen anzuregen. Darüber hinaus können sie die Zusammenarbeit verbessern, indem sie Methoden wie die kollegiale Beratung einführen und Entscheidungen im Team besprechen.
  • Austausch fördern: Eine vertrauensvolle und aktive Kommunikation unter den Mitarbeitenden bietet das Potenzial, sachlich mit Fehlern umzugehen, sich gegenseitig an sicherheitsrelevante Maßnahmen zu erinnern und Sicherheitsbedenken offen anzusprechen. Darüber hinaus trägt eine sichere, vollständige und nachvollziehbare Weitergabe von Wissen, zum Beispiel bei Übergaben, dazu bei, Fehler zu vermeiden.

Worauf kommt es an, um die Sicherheitskultur in der Pflege zu stärken?

Um diese Frage geht es im Praxisdialog am 16. November um 16 Uhr mit Katrin Havers, Projektleiterin im „Zentrum für Qualität in der Pflege (ZQP)“. Nutzen Sie die Gelegenheit zum Austausch!

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