Die Pflegeberufe sind vielseitig und es gibt verschiedene Möglichkeiten der beruflichen Qualifikation: Von der einjährigen Ausbildung bis hin zum Master Studium. Mit den Gesetzesvorhaben zur bundeseinheitlichen Pflegefachassistenzausbildung und zur Pflegekompetenz rückt die Frage nach klaren Qualifikationsstrukturen und Durchlässigkeit innerhalb der Pflegeberufe weiter in den Fokus. Was ist mit welcher Ausbildung und Qualifizierung möglich? Wie können die unterschiedlichen Bildungswege dargestellt werden? Und welche Zuständigkeiten ergeben sich für die Rollen in der Praxis? Genau diesen Fragen hat sich ein Forschungsteam um Katharina Genz und Wolfgang von Gahlen-Hoops von der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel gewidmet. Sie haben im Projekt „BAPID I – Bildungsarchitektur der Pflege in Deutschland“ im Auftrag des Deutschen Pflegerats e. V. einen Vorschlag für ein modernes Bildungskonzept entwickelt. Hierin ist die Vielfalt an Aus- und Weiterbildungswegen in der Pflege dargestellt worden. 

Systematisch werden die Bildungsmöglichkeiten in drei Bereiche strukturiert: Allgemeine Bildung, Allgemeine Pflegebildung und Spezielle Pflegebildung. Diese sind wiederum in Stufen unterteilt, um unterschiedliche Bildungswege und Qualifikationsniveaus differenzieren zu können.Damit wird nicht nur eine bessere Orientierung für Pflegende und Bildungsträger geschaffen, indem beispielsweise berufliche von nicht-beruflicher Pflege abgegrenzt wird. Darüber hinaus wird auch die systematische Anerkennung und Weiterentwicklung von Kompetenzen gefördert“, sagt Projektleiter Prof. Wolfgang von Gahlen-Hoops.

Ein Kernstück des Projekts ist die BAPID-Kompetenzmatrix. Sie ist in vier Pflegetypen unterteilt – von der Pflegefachassistenz (Typ II) über Pflegefachpersonen mit Bachelorabschluss (Typ IV) bis hin zu Pflegeexpertinnen und -experten mit Masterabschluss (Typ V). Katharina Genz, eine der beteiligten Forschenden, erklärt: „Mit dieser BAPID-Matrix können Zuständigkeiten anhand von Rollenprofilen klarer definiert und Karrierewege transparent gestaltet werden.“ Sie sieht in der Matrix auch eine gute Grundlage für die Umsetzung künftiger gesetzlicher Novellierungen, etwa wenn es um die Erweiterungen von Kompetenzen von beruflich Pflegenden geht. 
 

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