Wie können Landkreise, Kommunen und Quartiere so gestaltet werden, dass sie auch für Menschen mit Demenz und ihre An- und Zugehörigen ein Ort der Zugehörigkeit und Teilhabe bleiben? Beispiele in Baden-Württemberg und Mecklenburg-Vorpommern zeigen, was möglich ist.
Seit 2016 erprobt die Alzheimer Gesellschaft Baden-Württemberg e.V. in verschiedenen landesweiten Projekten, wie man auf kommunaler Ebene für das Thema Demenz sensibilisieren und kleinräumig im Quartier Ressourcen aktivieren und miteinander verknüpfen kann. Ein zentraler Aspekt ist dabei die Beteiligung der Menschen mit Demenz und ihrer An- und Zugehörigen.
So hatte das Projekt „Demenz und Kommune“ (Laufzeit Oktober 2016 – September 2019) zum Ziel, die Lebenssituation von Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen im Quartier zu verbessern: Dort, wo Menschen mit Demenz leben und sich zuhause fühlen, brauchen sie unterstützende Angebote – in den ländlichen Gemeinden ebenso wie in den Städten und vor allem landesweit in Baden-Württemberg. Im Ergebnis des Projekts ist ein Impulspapier entstanden: Es richtet sich an alle, die in ihrer Kommune etwas bewegen können und wollen – sei es im Rahmen der Verwaltung, der Kirchengemeinde, des Vereinslebens, der Schulen oder des öffentlichen Nahverkehrs. Ziel ist dabei, Angebote zu schaffen, in denen auch Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen einen guten Platz in ihrer Kommune finden oder behalten können.
Das Impulspapier enthält unter anderem:
Hier geht’s zum Impulspapier.
Seit 2020 gibt es das Folgeprojekt „Demenz im Quartier“. Die in dieser Zeit entstandenen Materialien für die Öffentlichkeit stehen allen Interessierten für Veranstaltungen, Kampagnen und Projekte zur Verfügung.
In Mecklenburg-Vorpommern wird aktuell an einem landesweiten Demenzplan gearbeitet. Im Rahmen des vom Landespflegeausschuss im Jahr 2023 initiierten „Pakt für Pflege“ Mecklenburg-Vorpommern wurde dafür die Arbeitsgruppe „Herausforderung Demenz“ eingerichtet, die vom Ministerium für Soziales, Gesundheit und Sport Mecklenburg-Vorpommern sowie der Landesfachstelle Demenz bei der Deutschen Alzheimer Gesellschaft (Landesverband Mecklenburg-Vorpommern) koordiniert wird. Parallel dazu wird an der Umsetzung konkreter Maßnahmen für Menschen mit Demenz sowie ihren Angehörigen und vergleichbar Nahestehenden gearbeitet – etwa durch die Errichtung von Modellkommunen.
Teilhabe vor Ort: Wie gelingen Demenz-Initiativen auf Landesebene?
Im Praxisdialog am 13. Januar um 11 Uhr stellen Ute Hauser von der Alzheimer Gesellschaft Baden-Württemberg e. V. und Dr. Lilli Neumann vom Ministerium für Soziales, Gesundheit und Sport M-V ihre Erfahrungen aus der Praxis vor.
Wie Pflegekräfte und pflegende Angehörige eine qualitativ hochwertige Pflege vor Ort organisieren können, darüber wurde im Februar 2024 bei der Veranstaltung „Moll im Atrium“ diskutiert. Gemeinsam mit Jutta Stratmann von der Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen (BAGSO e.V.), Katharina Wiegmann von der Fachstelle Altern und Pflege im Quartier im Land Brandenburg (FAPIQ), Prof. Thomas Klie vom Institut AGP Sozialforschung in Freiburg und vielen Gästen vor Ort und im Netz diskutierte Claudia Moll, MdB und Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung, die großen Chancen in der Pflege aus sozialräumlicher Sicht.
Hintergrund: Sie wollen mehr über diese Veranstaltung „Moll im Atrium“ erfahren? Hier kommen Sie zu unserer Zusammenfassung und der Videoaufzeichnung.