Langfristiges Ziel ist es, eine positive Sicherheitskultur in der Langzeitpflege zu etablieren, um Risiken zu minimieren und bestmöglich vorzubeugen. Im Fokus des im Jahr 2022 vom ZQP gestarteten Projekts "Prävention in Lebenswelten durch Sicherheitskultur in Organisationen des ambulanten Pflege-Settings (PriO-a)" liegt dabei die Förderung des Wissensstandes, die Sensibilisierung für Pflegesicherheit in der Praxis und die Schaffung eines positiven Arbeitsumfelds. Zunächst stehen ambulante Pflegedienste im Zentrum des Projektes. 

Katrin Havers, Teamleiterin Pflegesicherheit beim ZQP und Leiterein des Projekts PriO-a, steht stellt fest: „Sicherheitskultur ist die Basis eines funktionierendes Qualitäts- und Risikomanagements und damit essenziell im Pflegebereich.“ Damit sich in Organisationen eine positive/starke Sicherheitskultur entwickeln könne, sei eine offene und konstruktive Kommunikation wichtig, in der auch über kritische Ereignisse reflektiert und berichtet werden dürfe, so Karin Havers weiter. Instrumente, wie zum Beispiel digitale Berichts- und Lernsysteme (CIRS: Critical Incident Reporting System), fördern das Berichten von kritischen Ereignissen, um daraus zu lernen und es künftig besser zu machen. Wichtig ist auch zu erkennen, welche Prozesse oder Faktoren, einen hemmenden Einfluss auf die Sicherheitskultur haben. „Sicherheitskultur ist daher auch ein wichtiger Aspekt, der sich auf ein positives Arbeitsklima für Pflegefachkräfte auswirkt“, so Havers.   

Das Projekt "PriO-a" knüpft dabei an Vorarbeiten des ZQP an, die eine systematische internationale Literaturrecherche zu Interventionen zur Stärkung der Sicherheitskultur im ambulanten Pflegesetting beinhalten. Ebenso wurden leitfadengestützte Interviews mit professionell Pflegenden, pflegenden Angehörigen und Expertinnen und Experten durchgeführt, um deren Erfahrungen und Einschätzungen zur Sicherheit in der ambulanten Pflege einzubeziehen. Das methodische Vorgehen im Projekt PriO-a orientiert sich am Modell des Gesundheitsförderungsprozesses, welches im GKV-Leitfaden Prävention empfohlen wird. Kernaspekte sind die Einbeziehung der Zielgruppen (Partizipation), die Befähigung zu stärkerer Eigenverantwortung (Empowerment) und die Erzielung langfristiger Wirksamkeit (Nachhaltigkeit). 

Bis Ende 2025 begleitet das ZQP 14 Pflegedienste unterschiedlicher Trägerschaft bei der Stärkung ihrer Sicherheitskultur und bezieht zahlreiche Partner mit ein, darunter den AWO-Bundesverband, den Deutschen Caritasverband, die Diakonie Deutschland, das Deutsche Rotes Kreuz, den Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverband und weitere. Zu Projektbeginn Dabei wurden in allen teilnehmenden Pflegediensten zu Projektbeginn Inhouse-Schulungen und eine systematische Bestandsaufnahme zur Sicherheitskultur durchgeführt. In einem zweiten Schritt legten die teilnehmenden Pflegedienste Ziele zur Stärkung ihrer Sicherheitskultur fest, planten und priorisierten ihre Maßnahmen zur Umsetzung. Dabei und bei der Umsetzung der Maßnahmen erhalten die Pflegedienste bei Einzelterminen vor Ort Unterstützung durch Berater und Beraterinnen sowie das ZQP.  

Im Verlauf des Projekts sollen über die bereits bestehenden Materialien des ZQP hinaus nicht nur organisationsbezogene Maßnahmen und Instrumente entwickelt werden, sondern am Ende werden auch weitere praktisch nutzbare Arbeitsmaterialien für die Pflege kostenfrei zur Verfügung stehen. Zusätzlich wird ein zentrales digitales Berichts- und Lernsystem (CIRS) für die Langezeitpflege entwickelt. Das Pflege-CIRS soll bietet die Chance bieten, gemeinsam aus kritischen Ereignissen zu lernen, was die Pflegesicherheit zusätzlich stärkt.  
 
Mehr Infos zum Projekt gibt es hier beim ZQP:  
https://www.zqp.de/projekt/sicherheitskultur-ambulante-pflege-settings/ 

Praxisdialog: Pflegesicherheit in der ambulanten Pflege verbessern

Beim Praxisdialog am 15.2.2024 stellte Katrin Havers vom Zentrum für Qualität in der Pflege das Projekt „Prävention in Lebenswelten durch Sicherheitskultur in Organisationen des ambulanten Pflege-Settings (PriO-a)“ vor und mit welchen Maßnahmen sich die Pflegesicherheit verbessern lässt. Haben Sie den Praxisdialog verpasst? Dann finden Sie hier die Aufzeichnung und die Präsentation zum Download.