Klinikclowns sind regelmäßige Gäste in Altenpflegeeinrichtungen. Sie bescheren den Heimbewohnerinnen und -bewohnern im Rahmen ihrer „Visiten“ emotionale Zuwendung. Forschende der Technischen Hochschule Deggendorf haben die Wirkung dieser Einsätze in der Altenpflege erstmals in Deutschland untersucht. Aus ihren Ergebnissen wurde eine Handreichung entwickelt.
Die emotionale und psychische Verfassung von Patientinnen und Patienten ist für den Gesundheitszustand von größter Bedeutung. Erkrankte und pflegebedürftige Menschen befinden sich in einer für sie unsicheren Lebenslage, haben aber ein natürliches Bedürfnis nach psychischer Entlastung, Zuwendung und Freude. Genau hier können Klinikclowns ansetzen und für fröhliche und heitere Momente sorgen. Welche Erfolgsfaktoren es bei Clownsinterventionen gibt und wie die Wirkweise in der Altenpflege funktioniert, das hat ein Team der Technischen Hochschule Deggendorf in Kooperation mit dem Dachverband der Clowns in Medizin und Pflege Deutschland e.V. im Projekt CAsHeW (Clownsinterventionen in Altenhilfeeinrichtungen - soziale Hilfeleistung unter Berücksichtigung emotionaler Wesensaspekte) untersucht. Die Studie wurde von 2019 bis 2022 durchgeführt und aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages durch das Bundesministerium für Gesundheit gefördert.
Im Rahmen der Untersuchung haben die Forschenden um Professor Michael Bossle die Wirkungsweise erfolgreicher „Klinikclowns-Visiten“ deutschlandweit analysiert: „Humor und Clownerie sind Türöffner für gute und gelingende Begegnungen. Sie sind aus der stationären Altenhilfe nicht mehr wegzudenken.“ Bossle ist selbst Klinikclown und schult Pflege- und Gesundheitspersonal als Humortrainer. Die Forschung fand mit Beteiligung größerer stationärer Pflegeeinrichtungen statt, in denen die Einsätze der Klinikclowns seit mehreren Jahren erfolgen. Dabei wurde festgehalten, welche Faktoren die Clown-Visiten erfolgreich machen, welche Rahmenbedingungen vorhanden sein müssen und welche Qualifikation die Klinikclowns mitbringen sollten. Zweck der dreijährigen Forschungsarbeit war es, daraus die Qualifikationsanforderungen an die Klinikclowns sowie die optimalen Rahmenbedingungen der Clown-Visiten abzuleiten. Auch Rückschlüsse auf die Aus- und Weiterbildung von Klinikclowns waren ein wichtiges Forschungsziel. Das Resultat der Studie dient der weiteren Professionalisierung und der Qualitätssicherung der Arbeit der Klinikclowns im Altenpflegebereich. Aus den Ergebnissen wurde eine Handreichung entwickelt.