Ein hohes Maß an Professionalität, Sicherheit und Stabilität: Der Pflegealltag verlangt den Mitarbeitenden einiges ab. Dazu kommen komplexe Krankheitsbilder, Zeitdruck, Konflikte und knappe Personalressourcen. Schwerwiegende Ereignisse wie unerwartete Todesfälle, Bedrohungssituationen, sexualisierte Gewalt oder Krisen wie die Corona-Pandemie belasten zusätzlich. Hält dieses Stresslevel an, kann das krank machen. Andreas Igl ist Geschäftsführer vom Verein PSU-Akut e. V. und weiß: Es ist wichtig, Mitarbeitende schon im Vorfeld einer möglichen Ausnahmesituation zu unterstützen. Vor diesem Hintergrund hat der Verein eine sieben Tage die Woche erreichbare PSU-Helpline für Beschäftige im Gesundheitswesen eingerichtet, die von 9-21 Uhr erreichbar ist. 

Folgende Punkte sind laut der Experten zentral, wenn es um Unterstützung der Mitarbeitenden - dem sogenannten Peer Support - geht:

  • Niedrigschwellig unterstützen: Die Unterstützungsteams bestehen aus speziell qualifizierten Mitarbeitenden – etwa Ärztinnen und Ärzte, Pflegende, Therapeutinnen und Therapeuten oder medizinische Fachangestellte. Sie können zeitnah und niedrigschwellig helfen und vermitteln Betroffene bei Bedarf an Fach- und Beratungsstellen.
  • Für Gesundheit sensibilisieren: Mitglieder eines Peer-Teams sind in der Verhältnis- und Primärprävention tätig. Das heißt, sie setzen bei den Arbeitsbedingungen an und nehmen Gesundheitsprävention im Hinblick auf die gesamte Arbeitsplatzgestaltung in den Fokus. Außerdem führen sie Kurzschulungen und Informationsveranstaltungen durch und unterweisen zur Gesundheitsförderung und Prävention.
  • Schneller zum Normalzustand zurückfinden: Stellt eine Pflegeeinrichtung Angebote zur psychosozialen Personalfürsorge und Peer Support bereit, profitiert sie auf gleich mehreren Ebenen: Die Angebote erhöhen das Sicherheitsgefühl der Mitarbeitenden, vermitteln Handlungskompetenzen für Ausnahmesituationen und sorgen für eine schnellere Rückkehr in normale Arbeitsabläufe. Und weil der Peer Support bei Bedarf schnell an fachliche Unterstützungsangebote wie etwa Psychotherapie vermitteln kann, minimieren sie auch die Krankheitstage.
  • Personal halten: Mit psychosozialen Angeboten zeigt die Einrichtung Wertschätzung ihren Mitarbeitenden gegenüber. Dadurch werden diese stärker an die Einrichtung gebunden.

Praxisdialog

Im Praxisdialog am 14. März 2024 Uhr sprach Andrea Forster über die Hilfsangebote im Bereich Psychosoziale Unterstützung des Verein PSU-Akut e.V. Die Aufzeichnung und die Präsentation ihres Vortrags können Sie sich hier anschauen.

Psychische Gesundheit Zusammenarbeit im Team