Um Personal zu gewinnen, setzen Krankenhäuser, Pflegeeinrichtungen und ambulante Pflegedienste neben der Ausbildung auch auf die Anwerbung internationaler Fachkräfte. Die gute Vorbereitung und Koordination aller Prozesse sind dabei essentiell. Eine besondere Rolle spielt die Etablierung einer innerbetrieblichen Willkommenskultur. Diese sollte professionell und im Austausch mit der Führungsebene organisiert sein.
Die konkrete Gestaltung einer innerbetrieblichen Willkommenskultur professionell in der Praxis umzusetzen, erfordert das Zusammenspiel mehrerer Ebenen in einer Einrichtung. Damit die Einarbeitung sowie eine Integration neuer Fachkräfte gelingt, muss beispielsweise auch die Abstimmung und Kommunikation zwischen der Führungsebene und den Integrationskoordinatorinnen und -koordinatoren sinnvoll gestaltet werden.
Wie das in der Praxis funktionieren kann, berichten Pflegedirektor Nils Dehe und die Leitende Integrationskoordinatorin und Praxisanleiterin Indat Tas vom Sana Klinikum Offenbach im Kurzinterview.
Aus wie vielen Mitgliedern besteht das Integrationsteam am Sana Klinikum Offenbach?
Indat Tas: Das Team besteht aus acht Personen, dazu gehören die Pflegedirektion und eine Vertretung der Bereichsleitungen. Da die Abschlussgespräche in unserer eigenen Pflegeschule stattfinden, sind auch Pflegepädagoginnen und -pädagogen sowie unsere Praxiskoordination vertreten. Darüber hinaus ist unsere Sprachlehrerin Teil des Teams. Dreh- und Angelpunkt sind aber unsere Integrationskoordinatorinnen und -koordinatoren, von denen zwei selbst ihren Anpassungslehrgang in unserem Haus absolviert haben.
Welche Aufgabe haben die Integrationskoordinatoren?
Nils Dehe: Die leitenden Integrationskoordinatorinnen und -koordinatoren planen die Dienste und Terminierungen der Integrationskoordinatorinnen und -koordinatoren. Sie sind an der Rekrutierung beteiligt und verantwortlich für die Umsetzung der Vorgaben des Feststellungsbescheides. Dementsprechend planen und koordinieren sie die Einsatz- und Lehrgangsplanung und die Prüfungsvorbereitung der internationalen Pflegefachkräfte. Zudem unterstützen sie bei jeglichen behördlichen Belangen. Die Integrationskoordinatorinnen und -koordinatoren empfangen die internationalen Pflegefachkräfte zu Beginn des Lehrganges und betreuen sie bis zum Abschluss. Sie sind verantwortlich für die Vermittlung von fachlichen Kenntnissen, kulturellen Aspekten und hausinternen Informationen. Zudem sind sie Kontaktpersonen zu allen Belangen der Anerkennung unserer internationalen Pflegefachkräfte. Das Integrationsteam, die Führungskräfte und das Pflegeteam der Einsatzstationen setzen die Einsatz- und Lehrgangsplanung in engmaschigem Austausch miteinander um. Gesteuert und dokumentiert wird die komplette Umsetzung durch das Einarbeitungskonzept.
Wie gestaltet sich konkret die Zusammenarbeit der Integrationskoordinatorinnen und - koordinatoren mit der Führungsebene?
Indat Tas: Die leitenden Integrationskoordinatorinnen und -koordinatoren sind im ständigen Austausch mit der Pflegedirektion. Dies findet in Form von fest geplanten Regelterminen und auch kurzfristigen Terminen statt. Hierbei werden gemeinsam der Prozess, die Entwicklung und die Umsetzung der Anpassungslehrgänge unserer internationalen Pflegefachkräfte erörtert und festgelegt. Die Anerkennung unserer internationalen Pflegefachkräfte und der Prozess der Anpassungslehrgänge wird fortlaufend in Regelterminen der Pflege thematisiert und die Führungskräfte werden miteinbezogen. Das Integrationsteam, die Bereichs- und Teamleitungen sind während des Lehrganges in regelmäßigem Austausch. Sie steuern somit alle gemeinsam die Umsetzung und den erfolgreichen Abschluss des Lehrganges.
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