Die Vorbereitung auf anstehende Hitzewellen ist für beruflich Pflegende wichtig, da Pflegebedürftige besonders sensibel auf Hitze reagieren können. Hier finden Sie konkrete Tipps für den Umgang mit hohen Temperaturen im Pflegealltag.
Welche Vorkehrungen helfen, die Auswirkungen der Hitze in den Pflegeeinrichtungen so gering wie möglich zu halten? Wie können die Maßnahmen alle Beteiligten bestmöglich schützen und Arbeitsabläufe sicherstellen? Was ist beim Umgang mit Medikamenten zu beachten?
- Alle einbeziehen & informieren: Besprechen Sie gemeinsam, was hohe Temperaturen für den Alltag von Pflegekräften und Pflegebedürftigen bedeuten und wie konkrete Aktivitäten über den Tag verteilt werden können. Vielleicht können Sie besonders anstrengende Aufgaben in die kühleren Morgen- und Abendstunden verlegen und häufigere Pausen einlegen. Informieren Sie sich aktuell über Hitzewellen, z.B. beim Deutschen Wetterdienst (DWD) oder abonnieren Sie den Newsletter „Hitzewarnungen“ des DWD.
- Innenräume bestmöglich kühlen: Um Räume nicht noch weiter aufzuheizen, sollten Sie alle nicht zwingend notwendigen, wärmeabgebenden Geräte abschalten. Lüften Sie außerdem nach Möglichkeit in den frühen Morgenstunden und nutzen Sie konsequent Abschattungen wie Vorhänge, Außenjalousien und Rollos. Das gilt nicht nur für Behandlungs-, Aufenthalts- und Wohnräume in den Einrichtungen. Auch die privaten Räumlichkeiten sollten Pflegekräfte so kühl wie möglich halten, damit sie sich dort gut von der Arbeit erholen können.
- Schattige Außenbereiche nutzen: Gestalten Sie kühle Außenbereiche mit schattenspendendem Grün und Wasserstellen für Personal und die zu pflegenden Personen. Wenn kein Teich oder Brunnen in der Nähe ist, können Sie insbesondere bei älteren Pflegebedürftigen auch feuchte Umschläge für Arme, Beine, Stirn oder Nacken nutzen oder regelmäßig Wasser mit einer Sprühflasche auf dem Körper verteilen.
- Ausreichend trinken und Ernährung anpassen: Achten Sie darauf, dass Sie sowie die Pflegebedürftigen ausreichend trinken. Dabei kommt es nicht darauf an, möglichst viel, sondern angemessene Mengen regelmäßig zu sich zu nehmen – etwa alle ein bis zwei Stunden ein Glas Wasser. Achten Sie auch beim Essen auf wasserreiche Kost wie frisches Obst und Gemüse.
- Körpersignale wahrnehmen: Für alle Personen gilt – eine luftige Kleidung ist bei hohen Temperaturen angemessen, damit der Körper nicht überhitzt. Achten Sie auf Symptome, die eine Hitzeerkrankung bei Pflegebedürftigen anzeigen können. Nur so können Sie bei ersten Anzeichen schnell handeln – etwa mit Blick auf das Herzkreislaufsystem, das bei Hitze besonders gefordert wird.
- Medikation beachten: Hitze kann die Wirkung von Medikamenten oder arzneimittelhaltigen Pflastern beeinflussen. Besprechen Sie vorab mit den behandelnden Ärztinnen und Ärzten, ob und wie eine Anpassung der Medikation nötig ist. Auch die temperaturgerechte Lagerung von Medikamenten ist zu beachten.