Antworten von Prof. Dr. Schlögl-Flierl per Video

Schwarz-Weiß-Porträt von Prof. Dr. Kerstin Schlögl-Flierl.

Was ist das Erkenntnisinteresse des Projekts?

Prof. Dr. Kerstin Schlögl-Flierl erläutert im Austausch mit Menschen aus dem Pflegenetzwerk, was das Ziel der Forschung war und welche Aspekte im Pflegeheim untersucht wurden.

Schwarz-Weiß-Porträt von Prof. Dr. Kerstin Schlögl-Flierl.

Wie wirkt „SeLeP“ in die Pflegepraxis?

Die Teilnehmenden des Praxisdialogs wollten von Prof. Dr. Schlögl-Flierl wissen, welche Ergebnisse sich aus der Forschung für die Pflegepraxis ableiten lassen.

Schwarz-Weiß-Porträt von Prof. Dr. Kerstin Schlögl-Flierl.

Was ist die gesellschaftspolitische Dimension von „SeLeP“?

Im Praxisdialog haben Menschen aus dem Pflegenetzwerk Prof. Dr. Schlögl-Flierl nach der gesellschaftspolitischen Dimension von „SeLeP“ gefragt – gerade auch vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie.

Die Diskussion im Praxisdialog

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer diskutierten mit Prof. Dr. Kerstin Schlögl-Flierl, wie es gelingen kann, selbstbestimmtes Leben im Pflegeheim zu gestalten.

Geteilt wurde der Wunsch nach einem umfassenden Kulturwandel – weg von verfestigten Routinen hin zum Menschen. Damit das möglich wird, sei es entscheidend, dass alle im und für das Pflegeheim tätigen Menschen einbezogen werden und an einem Strang ziehen. Denn:

„Wo Pflegekräfte das Gefühl haben, nicht selbstbestimmt arbeiten zu können, dort wird es auch nicht gelingen, ein selbstbestimmtes Leben für die Bewohnerinnen und Bewohner Wirklichkeit werden zu lassen.“ (Johanna G.)

Die Einbindung auch der Angehörigen in den Alltag der Heimbewohnerinnen und Heimbewohner sei dabei ebenso wesentlich wie zentral:

„Es ist nicht damit geholfen, einmal im Monat ein Angehörigencafé zu machen. Es gibt viele Angehörige, die sehr viel Nähe empfunden haben bei der häuslichen Pflege ihrer Angehörigen. Wir nehmen ihnen und den Bewohnerinnen und Bewohnern sehr viel weg, wenn wir die Pflege allein übernehmen. Es geht um ein Miteinander.“ (Nora S.)

Dass die Pflegekräfte Zeit brauchen für die Begleitung eines selbstbestimmten Lebens im Heim, dass Zeit ein kostbares Gut ist und es an ihr und Personal häufig mangelt, dass auch Führungskräfte Zeit brauchen für die Anleitung – das wurde intensiv diskutiert. Eine Teilnehmerin appellierte an den Schulterschluss:

„Wir brauchen in Deutschland eine Wertediskussion: Was sind uns Vorsorge und gute Pflege wert? Denn wenn wir diese Diskussion nicht öffentlich führen, dann werden wir noch in zehn Jahren darüber sprechen, wie wir mehr Selbstbestimmung und Würde in der letzten Lebensphase erreichen können.“ (Elisabeth K.)

„SeLeP“ stellt die Fragen nach den Stellschrauben, an denen schon heute gedreht werden kann – auf der Ebene der Organisation ebenso wie im alltäglichen Miteinander. Das Schulungs- und Umsetzungskonzept werde so praxisnah gestaltet wie möglich, so Prof. Dr. Kerstin Schlögl-Flierl, unter anderem mit Podcasts, Checklisten und Fallbeispielen: „Wir werden alles, was wir wissen, zu Papier bringen.“

Welche weiteren Fragen zum Forschungsprojekt stellten die Teilnehmenden? Hören Sie jetzt rein!

Unbenanntes Dokument
Inwieweit haben Sie in Ihrer Forschungsarbeit die veränderte Situation durch die Corona-Pandemie beachtet? Was sind die wichtigsten Erkenntnisse?
Wie wurde Selbstbestimmung gelebt bei Menschen, die an Demenz erkrankt sind?
Welche Konzepte zur Selbstbestimmung werden in anderen Ländern umgesetzt?
Selbstbestimmtes Leben im Pflegeheim (SeLeP 1.0)