Illustration: Zwei Figuren setzen Puzzlestücke auf einen Weg, auf dem Stücke fehlen

Übergaben können unter Umständen nicht nur Fehler verursachen, sondern auch viel Zeit kosten. Sie gut zu organisieren, bringt also Vorteile für Pflegebedürftige und Pflegekräfte. Dr. Susanne Look arbeitet bei der Vivantes Netzwerk für Gesundheit GmbH daran, aktuelles akademisches Pflegewissen in die Arbeitsabläufe des Vivantes Klinikums in Berlin Friedrichshain einzubinden. Sie empfiehlt für Übergaben die Kommunikation nach dem SBAR-Modell, um alle wichtigen therapierelevanten Informationen für die einzelnen Pflegebedürftigen weiterzugeben und den Wissensfluss somit transparent und nachvollziehbar zu gestalten. Das Modell gibt eine genaue Struktur für die Kommunikation vor:

  • Situation: Die Übergabe startet mit der Situationsbeschreibung. Die zentrale Frage lautet: Was ist los? Es geht dabei zum Beispiel um die aktuelle Symptomatik der Pflegebedürftigen, also die Anamnese und Diagnostik unter Einbeziehung verschiedener Informationsgrundlagen wie dem ärztlichem Verlaufsbericht und den Ereignissen der letzten 24 Stunden. 
  • Background: Anschließend besprechen die Pflegekräfte den individuellen Hintergrund der Pflegebedürftigen, wozu zum Beispiel Vorerkrankungen, Allergien und die aktuelle Medikation gehören. 
  • Assessment: Dann folgt die Beurteilung, bei der die übergebende Pflegekraft ihre eigene Einschätzung der aktuellen Situation teilt und zum Beispiel darauf hinweist, welche Risiken sie bei der Behandlung einer pflegebedürftigen Person sieht.
  • Recommendation: Das Gespräch endet mit der Empfehlung. Im Zentrum steht die Frage: Was erwarte ich jetzt? Gemeinsam besprechen die Pflegekräfte auf dieser Grundlage das weitere Vorgehen.

Mit Struktur und technischen Lösungen zu guten Übergaben

Welche Modelle, Abläufe und technischen Lösungen helfen, Übergaben effizient zu gestalten? Darüber spricht Dr. Susanne Look von der Advanced Practice Nurse der Vivantes Netzwerk für Gesundheit GmbH mit Ihnen im Praxisdialog am 27. Oktober um 16 Uhr.

Arbeitsbedingungen Pflegequalität