Illustration von drei Menschen, die Person in der Mitte steht an einer Gehhilfe.

Pflegekräfte sind zeitlich stark eingespannt. Zusätzliche Betreuungskräfte in den Einrichtungen können hier entlasten, indem sie individuelle Gespräche mit den Pflegebedürftigen führen oder Beschäftigungsangebote schaffen. Netzwerkmitglied Bettina Tepe arbeitet im Bereich Betreutes Wohnen und Tagespflege und baut aktuell eine neue Pflegeeinrichtung auf. Ihr ist es wichtig, Betreuungskräfte von Beginn an gut in das Team zu integrieren. Das ist aus ihrer Sicht dabei entscheidend:

  • Gegenseitiges Verständnis aufbringen: Eine entscheidende Rolle spielt die respektvolle Zusammenarbeit. Alle Tätigkeiten haben ihren eigenen Wert und auch ihre eigenen Herausforderungen. Die bestmögliche Betreuung für Pflegebedürftige lässt sich nur zusammen gestalten.
  • Freiräume schaffen: Betreuungskräfte sollten sich frei entfalten und ihre Arbeit selbst gestalten dürfen. Die individuellen Ressourcen und Talente – ob handwerklich, musikalisch oder künstlerisch – bieten gute Möglichkeiten, den Interessen der Pflegebedürftigen gerecht zu werden und gleichzeitig eine ansprechende Perspektive für die eigene Tätigkeit zu haben.
  • Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner bereitstellen: In der Einrichtung sollte klar geregelt sein, an wen sich Pflege- und Betreuungskräfte wenden können, wenn sie Bedarfe haben. Dabei kann es um ganz praktische Dinge wie die Anschaffung von Materialien, aber auch um Herausforderungen der täglichen Arbeit oder Probleme in der Zusammenarbeit im Team gehen.
  • Perspektiven schaffen: Die körperliche Belastung kann dazu führen, dass einige Pflegekräfte nach zwanzig oder dreißig Jahren Probleme haben, ihren Beruf weiter vollumfänglich auszuüben. Wenn sie dann als Betreuungskräfte weiterarbeiten, profitieren alle davon: die Pflegekräfte haben weiterhin eine sinnstiftende Aufgabe, die Arbeitgeber können die erfahrenen Mitarbeitenden behalten und die Pflegebedürftigen werden von vertrauten Personen betreut. Das bietet auch die Möglichkeit, noch enger zusammenzuarbeiten, weil beide Parteien den Aufgabenbereich der jeweils anderen Seite kennen und im Ernstfall auch einspringen können.

So geht gute multiprofessionelle Teamarbeit

In unserer Reihe „Jetzt mitreden“ stellte Bettina Tepe ihren Führungsansatz in multiprofessionellen Teams vor und beantwortete Ihre Fragen dazu.

Zusammenarbeit im Team Arbeitsbedingungen