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Pflegekräfte und Pflegebedürftige haben zunehmend den Eindruck, dass die Bürokratie im Pflegealltag zunimmt und damit Zeit für die direkte Pflege verloren geht. Mit den Maßnahmen zur Entbürokratisierung in der Pflege wird die Pflegedokumentation nun ambulant und stationär effizienter gestaltet. Dazu wurde ein praxisnahes Strukturmodell entwickelt, das von 2015 bis 2017 im Rahmen eines Projektes eingeführt wurde.
Die schriftliche Darstellung des Pflegeprozesses wird durch die neue Grundstruktur der Pflegedokumentation auf vier Schritte reduziert. Kern des Modells ist die Strukturierte Informationssammlung (SIS), die zu Beginn des Pflegeprozesses anhand von definierten Themenfeldern erfolgt und gemeinsam von der pflegebedürftigen Person und der Pflegefachkraft zur Einschätzung der individuellen Situation durchgeführt wird. Durch die zusätzliche übersichtliche Erfassung der pflegerischen Risiken und Phänomene zu Beginn des Pflegeprozesses in der SIS und eine darauf aufbauende Maßnahmenplanung sowie die Festlegung von Evaluationsdaten ist die Qualität der pflegerischen Versorgung gesichert. Zentral für das Strukturmodell ist einerseits die systematische Berücksichtigung der persönlichen Perspektive der pflegebedürftigen Person. Andererseits erfolgt eine Rückbesinnung auf die Fachkompetenz der Pflegefachkräfte: Auf schematische Dokumentationsroutinen und Einzelleistungsnachweise für wiederkehrende Abläufe in der Grundpflege und Betreuung im Berichteblatt wird verzichtet, stattdessen wird stärker der professionellen Einschätzung der Pflegefachkraft vertraut. Gesetzlich wurde sichergestellt, dass die erreichte Zeiteinsparung nicht zu einer niedrigeren Pflegevergütung führen darf, sondern für die Pflege zur Verfügung steht. Das entlastet die Pflegekräfte, stärkt die Motivation und setzt Ressourcen für die eigentlichen Pflegeaufgaben frei.
Anfang 2015 hat der Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung dieses Projekt zur bundesweiten Einführung des Strukturmodells initiiert, um gemeinsam mit den Spitzenverbänden der Kosten- und Einrichtungsträger sowie Vertreterinnen und Vertretern der Betroffenenverbände und der Länder das neue Modell umzusetzen. Bis zum November 2017 hatte sich knapp die Hälfte (47,3 Prozent) der Pflegeeinrichtungen am Entbürokratisierungsprojekt beteiligt. Seit dem Projektende im November 2017 wird die Arbeit an der Entbürokratisierung der Pflegedokumentation mit dem Strukturmodell unter Federführung der Leistungserbringerverbände fortgeführt.
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EinSTEP (Einführung des Strukturmodells zur Entbürokratisierung der Pflegedokumentation) ist eine Initiative zur Neuausrichtung der Dokumentationspraxis in der ambulanten und stationären Langzeitpflege und bietet Leitfäden, Erklärfilme und Beratung.
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Informationen strukturiert sammeln, Pflege effizient planen und dokumentieren: Das Strukturmodell reduziert den Dokumentationsaufwand, ohne fachliche Qualitätsstandards zu vernachlässigen oder haftungsrechtliche Risiken aufzuwerfen. Weitere Informationen gibt es beim Bundesgesundheitsministerium.
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Das erste Element des Strukturmodells und ein neues Konzept zum Einstieg in einen vierstufigen Pflegeprozess: Die Strukturierte Informationssammlung (SIS) ermöglicht eine bedürfnisorientierte Maßnahmenplanung. Lesen Sie auf der Website des Bundesgesundheitsministeriums, was dies beinhaltet.
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Die Broschüre des Deutschen Berufsverbandes für Pflegeberufe gibt Pflegefachpersonen unterstützende Hinweise, um die Strukturierte Informationssammlung zur Einführung des Strukturmodells zu erstellen.
Publikation
Ein pflegebedürftiger Mensch mit körperlichen Einschränkungen zieht in eine stationäre Einrichtung: Anhand dieses Fallbeispiels erklärt der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e. V. (BPA) die Strukturierte Informationssammlung.
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Pflegedokumentation ist eine wichtige Grundlage, um die Qualität der Pflege zu gewährleisten. Aber sie ist auch zeitaufwendig. Informative Dokumente und Links zur Entbürokratisierung der Pflege finden Sie beim GKV-Spitzenverband.
Mit der Digitalisierung und insbesondere der Telematikinfrastruktur (TI) soll sich die Kommunikation im Gesundheitswesen künftig verändern. Welchen Mehrwert bieten die hierfür vorgesehenen TI-Anwendung KIM (Kommunikation im Medizinwesen) und TIM (Telematikinfrastruktur-Messenger) für die Pflege?
Die Digitalisierung bietet die Möglichkeit, Arbeitsprozesse in der Pflege zu optimieren. Das Ergebnis: mehr Zeit für die Pflegebedürftigen. Wie gelingt die Einführung von digitaler Pflegedokumentation und E-Leistungsnachweis in der Praxis?
Pflege hat viele Facetten – im Pflegenetzwerk Deutschland beleuchten wir sie: Hier finden Sie eine Übersicht über Ihre Themen inklusive kurzer Definitionen. Die passenden Inhalte zum Weiterlesen finden Sie im jeweiligen Themenbereich.