Ein Beispiel guter Praxis ist die Arbeit der „Gemeindeschwestern plus“. Seit Juli 2015 beraten sie hochbetagte Menschen zu ihrer individuellen gesundheitlichen und sozialen Situation. Das Angebot des Landes Rheinland-Pfalz kümmert sich auch darum, die Anbieterinnen und Anbieter regionaler Treffpunkte, von Kursen oder Veranstaltungen für Seniorinnen und Senioren zu vernetzen. Pflegeeinrichtungen und Arztpraxen sind dafür wichtige Partner. Alexandra Mika steht in Speyer als „Gemeindeschwester plus“ Menschen im hohen Alter mit gutem Rat zur Seite. Im Video berichtet sie von dem Projekt:

Innovative Versorgung für Menschen mit Demenz

Auch wenn Menschen im Alter an Demenz erkranken sind passende Betreuungs- und Pflegemodelle gefragt. Durch unterschiedliche Symptome und Verläufe bestehen individuelle Bedürfnisse bei Erkrankten und Pflegenden. Neuartige Ansätze wie die Green Care Farms oder Demenzdörfer sollen diesen gerecht werden. Eine Studie des Instituts für europäische Gesundheits- und Sozialwirtschaft (IEGUS) hat im Auftrag des Bundesgesundheitsministeriums neue Versorgungsformen für Demenzerkrankte evaluiert. Der systematische Vergleich liefert wichtige Erkenntnisse für die Praxis:

  • Mehr Lebensqualität schaffen: Von innovativen Versorgungsansätzen profitieren in erster Linie die Erkrankten. Die Studie zeigt, dass vor allem ihre Lebensqualität positiv beeinflusst wird.
  • Bedürfnisgerecht pflegen: Ein wichtiger Faktor für die verbesserte Lebensqualität ist die individuelle Betreuung der einzelnen Patientinnen und Patienten. Ihre jeweiligen Bedürfnisse werden in den neuartigen Ansätzen gezielt berücksichtigt.
  • Normalität ermöglichen: Tragen Pflegepersonal oder Angehörige dazu bei, dass Demenzerkrankte ihren Alltag möglichst normal erleben, wirkt das ebenfalls positiv auf die Lebensqualität.
  • Wohn- und Betreuungsformen anpassen: Zu einem normalen Alltag gehört ein normales Umfeld. Wohnangebote sowie ambulante Pflegemodelle sollten so gestaltet werden, dass Menschen mit Demenz sie als alltägliche Umgebung empfinden.
  • Pflegende Angehörige entlasten: Neuartige Versorgungsansätze können auch die Situation der pflegenden Angehörigen verbessern. Positive Effekte zeigt das Dementia Care Management, bei dem qualifiziertes Personal die häusliche Versorgung von Erkrankten begleitet. Auswirkungen auf die professionell Pflegenden sind hingegen noch unzureichend erforscht.
  • Diskurs fördern: Für einen detaillierten Blick auf innovative Versorgungsansätze für Demenzerkranke besteht weiterhin Forschungsbedarf. Doch auch abseits der Wissenschaft empfiehlt die Studie, den öffentlichen Diskurs zu Versorgungsansätzen zu fördern und alle relevanten Akteurinnen und Akteure einzubeziehen.
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