Die Corona-Pandemie hat uns allen viel abverlangt – sie hat die Langzeitpflege und die Beteiligten auf allen Ebenen vor große Herausforderungen gestellt. In Form von Erfahrungsberichten und zahlreichen Studien liegen mittlerweile umfangreiche Erkenntnisse über diese Zeit vor und eröffnen (uns) die Chance, aus der Krise zu lernen und die Resilienz von Pflegeeinrichtungen zu stärken.
 
Das Bundesministerium für Gesundheit will hier zu einem gemeinsamen Diskurs über „Lehren aus der Corona-Pandemie und zukünftige Krisenresilienz in der Langzeitpflege“ anregen und hat am 6. Dezember 2023 von 13 bis 17 Uhr zu einer gleichnamigen Fachveranstaltung eingeladen.

Hinweis: Eine Aufzeichnung ist erfolgt. Sie ist unter "Aufzeichnungen" zu finden. Die Vortragspräsentationen und Projektergebnisse finden Sie als Download in der "Programmübersicht". 

Aufzeichnungen

Die Veranstaltung wurde im Livestream zur Verfügung gestellt und aufgezeichnet. Hier geht es zu den Videos der Vorträge und Podiumsdiskussionen. 

Das Programm im Detail

Hier finden Sie alle Informationen zum Programm der Fachveranstaltung. 

Alle vorgestellten Projekte im Überblick

Lehren aus der Corona-Pandemie und zukünftige Krisenresilienz in der Langzeitpflege

Welche Auswirkungen hatte die Corona-Pandemie auf die stationäre Pflege und welche Lehren können daraus gezogen werden? Mit dieser Frage hat sich ein vom Bundesministerium für Gesundheit (BMG) gefördertes dreiteiliges Projekt befasst. Dabei wurden zunächst zentrale Handlungsempfehlungen aus der Literatur ausgewertet und anschließend im Rahmen von Fokusgruppen mit Pflegeleitungspersonal sowie externen Pflegeexpertinnen und -experten diskutiert und bewertet. Die Ergebnisse dieser beiden ersten Teilprojekte wurden bei der Fachveranstaltung am 6. Dezember 2023, dem dritten Teil des Projekts, mit Expertinnen und Experten diskutiert.

Krisen in der Langzeitpflege richtig vorbereiten – aber wie?

„Der ehrenamtlich getragene Katastrophenschutz kann in Großschadenslagen oder Katastrophen nur begrenzt helfen – weder den stationären noch den ambulanten Einrichtungen“, betonte Dr. Heidi Oschmiansky, Referentin für Resilienz beim Deutschen Roten Kreuz (DRK), bei der Fachveranstaltung. Vor diesem Hintergrund habe sich das DRK als Mitglied der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege (BAGFW) daran beteiligt, Handreichungen für stationäre und ambulante Pflegeeinrichtungen zu entwickeln, die bei der Vorbereitung auf und der Bewältigung von Krisen und Katastrophen unterstützen sollen. 

Ambulante Pflegedienste für den Notfall vorbereiten – aber wie?

Alte Menschen, chronisch Kranke oder auch technikabhängige Patientinnen und Patienten aller Altersgruppen werden häufig von ambulanten Pflegediensten in Privathaushalten versorgt. Die Corona-Pandemie hat gezeigt, dass der ambulante Bereich bisher kaum auf Krisen, Notfälle und Katastrophen vorbereitet ist. Im vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Projekt „Aufrechterhaltung der ambulanten Pflegeinfrastrukturen in Krisensituationen“ (AUPIK) wurden daher Ansatzpunkte erarbeitet, wie dieser Herausforderung begegnet werden kann. Als Modellregion zur Durchführung des Forschungsprojekts diente Magdeburg sowie das Magdeburger Umland. Eine der wichtigsten Erkenntnisse: auf die lokale Vernetzung zwischen Gemeinde, Katastrophenschutz und Pflegeeinrichtungen kommt es an – idealerweise lange bevor ein Krisenfall auftritt. 

Online-Praxisdialog:
Lehren aus der Corona-Pandemie: Welche Empfehlungen gibt die Literatur?

In zahlreichen Publikationen sind inzwischen Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Langzeitpflege beschrieben. Sie waren und sind immer noch vielfältig – sie betreffen die Versorgung, führten zu einer erhöhten Belastung des Pflegepersonals und beeinträchtigten u.a. die Lebenssituation der Pflegebedürftigen. Das Institut für Sozialforschung und Sozialwirtschaft (iso) hat im Auftrag des BMG die wichtigsten Erkenntnisse aus Publikationen zu einer Kurzexpertise mit zentralen Handlungsempfehlungen zusammengefasst. Dr. Thorsten Lunau vom iso-Institut stellte die Erkenntnisse im Online-Praxisdialog vor. 

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Weiterführende Infos beim Pflegenetzwerk zum Thema Krisenresilienz

Pflege & Hitzeschutz

Der Umgang mit Hitzewellen ist für beruflich Pflegende wichtig, da Pflegebedürftige besonders sensibel auf Hitze reagieren können. Wir haben für Sie Expertenwissen auf einer Sonderseite gebündelt. Sie finden dort konkrete Tipps für den Pflegealltag, langfristige Handlungsempfehlungen aus Forschungsprojekten und eine Übersicht aktueller politischer Initiativen.

Gutachten zu Krisenfestigkeit und Resilienz

Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen und in der Pflege hat im Gutachten "Resilienz im Gesundheitswesen. Wege zur Bewältigung künftiger Krisen" konkrete Empfehlungen zur Stärkung der Krisenfestigkeit entwickelt – auch mit Blick auf Akutversorgung und Langzeitpflege.

Interview: Aus der Krise lernen

Während der Corona-Pandemie waren und sind innovative Ansätze gefragt, um der zusätzlichen Belastung in der Pflege zu begegnen. Wie sehen diese aus? Das war die zentrale Fragestellung des Projekts „InPace“ der Landespflegekammer Rheinland-Pfalz. Im Interview aus dem Jahr 2022 stellt Projektkoordinator Prof. Dr. Patrick Brzoska das Vorgehen und die zentralen Ergebnisse vor.

Tipps zum Weiterlesen

Hier finden Sie Links zu weiteren Empfehlungen zur Krisenresilienz sowie zu einzelnen Veröffentlichungen von Verbänden und Organisationen.