Darstellung von falscher Kompetenzkommunikation in Werbeplakaten

Beobachtungen zur öffentlichen Wahrnehmung und Wertschätzung

Im Rahmen des KoWeP-Projektes wurden relevante Gruppen aus dem Bereich der Pflege zu Aspekten der Wertschätzung und beruflichen Kommunikation befragt. Der nachfolgende Artikel fasst ausgewählte Aspekte der Befragung der Lehrenden der Pflegebildung zusammen.

In der Corona-Pandemie wurde öffentlich verstärkt über Pflege berichtet und diskutiert. Im Projekt sollte erfasst werden, wie die unterschiedlichen Diskussionen und Beiträge in den untersuchten Gruppen bewertet wurden.

Die Lehrenden zeichnen bezüglich der öffentlichen und medialen Debatten und Berichte rund um die Pflege ein sehr ambivalentes Bild, das in der Tendenz eher negativ behaftet erscheint. Einerseits beobachteten 61,9%, dass die Berichte in der Corona-Pandemie bezogen auf die Leistungen der Pflege zu einer Erhöhung der öffentlichen Wahrnehmung geführt haben. Diese verstärkte öffentliche Wahrnehmung aber beurteilen die Lehrenden auf der inhaltlichen Ebene überwiegend als wenig konstruktiv und nutzbar für die Pflege selbst. So gehen 64,3% der Antwortenden davon aus, dass die Berichte in der Corona-Pandemie dazu geführt haben, dass Pflegende selbst über ihren Beruf negativer berichten. 55,1% geben tendenziell an (trifft voll zu/trifft eher zu), dass die Berichte in der Corona-Pandemie die Pflege in der Attraktivität beschädigt haben. Positive Aspekte, wie eine Zunahme der pflegerischen Expert*innen in der öffentlichen Debatte oder aber die Möglichkeit, dass durch die öffentliche Wahrnehmung größere Reformen in der Pflege realisierbar erscheinen, werden in der Tendenz überwiegend zurückhaltend bzw. ablehnend beurteilt (Isfort, 2023).

Eindeutig positive Effekte, wie z.B. dass die Debatten zu einem größeren Berufsstolz beigetragen haben könnten, werden nur von 19,1% der Lehrenden beobachtet. Auch die Aussage, dass die Debatten über die Pflege in der Corona-Pandemie dazu geführt haben, dass Pflege als spezialisierter Beruf mit breitem Wissen wahrgenommen wird, wird nur von 23,3% bestätigt, von 76,5% aber ablehnend beurteilt (Isfort, 2023).

Die Ergebnisse der Lehrenden korrespondieren mit den Beobachtungen, wie über Pflege in der Öffentlichkeit berichtet wird. So stimmen 93,5% der Aussage zu, dass in der Öffentlichkeit zu selten über die Vielfalt der Arbeitsmöglichkeiten und Arbeitsfelder berichtet wird. 90,6% beobachten, dass zu wenig bekannt ist, welche Karrierewege es in der Pflege gibt, und 83,6% sehen insgesamt eine zu häufige negative Berichterstattung über die Pflege. Nur 10,2% stimmen der Aussage zu, dass in der Öffentlichkeit ein realistisches Bild der Pflege vermittelt wird (Isfort, 2023).

Schauen Sie sich in Folgendem die Stellenauschreibungen für den Pflegeberuf an und beantworten Sie im Praxisteil die dazugehörigen Fragen.