Die gesellschaftliche Bedeutung und die Wertschätzung des Pflegeberufs klaffen zum Teil deutlich auseinander. Die Öffentlichkeit ist noch weit entfernt, den Pflegeberuf als kompetenzbasierte Profession wahrzunehmen, die von Fachkräften ausgeführt wird, die über ein breites pflegerisches und auch medizinisches Wissen für das jeweilige Arbeitsfeld verfügen müssen.
Für eine bessere Wahrnehmung der Professionalität und Kompetenzen des Pflegeberufs müssen Pflegekräfte selbst in der Lage sein, das hohe Anspruchsniveau und die Komplexität von Pflegearbeit sichtbar zu machen sowie die Vielfalt der Facetten der Pflegearbeit, das breite Spektrum von erforderlichen Kompetenzen und den Wert ihrer Tätigkeit angemessen darzustellen. Eine Stärkung der Professionalität der Kommunikation ist nicht nur mit Pflegebedürftigen und deren Angehörigen, sondern vor allem mit kooperierenden Berufsgruppen und in der Außendarstellung erforderlich.
Viele Maßnahmen sind unbestritten erforderlich, damit der Pflegeberuf ein besseres Image und mehr Wertschätzung erfährt. Ein Weg, den Pflegeberuf aus dem Schatten und ins rechte Licht zu rücken, ist der Pflege eine Stimme zu geben – uns zwar durch die Pflegenden selbst.
Aktualisiert auf unser Thema müsste es heißen:
Nur starke, selbstbewusste Stimmen können sich Gehör verschaffen und Veränderungen herbeiführen. Warten Sie nicht darauf, bis „jemand“ oder „die Politik“ für mehr Respekt und Anerkennung der Leistungen der professionellen Pflege sorgt. Sorgen Sie selbst (auch) dafür, dass die Professionalität und Kompetenzen des Pflegeberufs besser wahrgenommen werden und der Pflegeberuf mehr Wertschätzung erfährt. Wie das umgesetzt werden kann, ist Thema dieses Moduls.
Lernziele und Aufbau des Moduls Kompetenzkommunikation
Das vorliegende Modul umfasst ebenfalls sowohl einen Praxis- als auch Theorieteil. Als erstes werden einleitend im Kapitel „Gründe, Verständnis und Ebenen der Kompetenzkommunikation“ unter anderem einige Argumente zur Stärkung der Kompetenzkommunikation aufgeführt. Für die erste Reiseetappe benötigen Sie ca. 30 Minuten.
Auf Anregungen von Schulungsteilnehmer*innen wurde die Reiseroute ergänzt. Für den Abstecher zu „Respekt und Wertschätzung sowie Umgang mit Respektlosigkeit“ wird einleitend kurz auf die Macht der Sprache eingegangen. Sie erfahren, was man unter „Framing“ versteht und was es bewirkt, warum es wichtig ist, dem „Negativeffekt des Gehirns“ entgegenzuwirken und was hierfür hilfreich ist. Wer Respekt und Wertschätzung erwartet, sollte wissen, worauf es dabei ankommt und selbst respektvoll und wertschätzend kommunizieren. Neben den Do’s und Dont´s der respektvollen und wertschätzenden Kommunikation erhalten Sie Hinweise und Tipps zum Umgang mit Respektlosigkeit. Die Bearbeitungszeit der zweiten Reisetappe umfasst inklusive Praxisteil ca. 60 Minuten.
Die Fortsetzung der Reise steht unter dem Titel „Auf die richtige Sprache kommt es an!“. In dieser Etappe wird anschaulich vorgestellt, was unter „Sprachregister“ zu verstehen ist sowie Merkmale und Kriterien für den Einsatz verschiedener Sprachregister in der Pflege herausgearbeitet. Dann wird näher erläutert, worauf es bei der Kompetenzkommunikation ankommt und anhand von Beispielen Anregungen für die Umsetzung in der Praxis aufgezeigt. Denn das beste Wissen nützt nichts, wenn es in der Praxis nicht umgesetzt wird. Die Bearbeitungszeit der dritten Reiseetappe inklusive Praxisübungen umfasst ca. 60 Minuten.
Zu den wissensvermittelnden Abschnitten der Einführung gibt es wiederum korrespondierende Praxisteile mit Übungen, Merkkarten zum Ausdrucken sowie Links zur Vertiefung.